Abseits des Trubels. 7 Highlights entlang der Felbertauernstraße.

Viele von Euch kennen das: man saust auf dem Weg in den Urlaub durch die schönsten Regionen und weiß nichts davon.

Fokus auf das Ziel, die Landschaft fliegt vorbei. Was sich links und rechts des Weges so alles bietet, das wissen wir meist nicht einmal – man will ja schließlich ankommen.

Wir haben uns diesmal im Slow Travel geübt, frei nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Mit möglichst vielen Stops wollten wir über die Felbertauernstraße in Richtung Osttirol reisen. Einmal von Nord nach Süd durch die Hohen Tauern.

Über die Felbertauernstraße zu fahren, ist für uns der entspannteste Weg, um in den Süden zu gelangen. Von Kufstein über Kitzbühel und Mittersill geht’s schnurstracks nach Süden bis nach Osttirol und weiter nach Kärnten und an die italienische Adria. Ohne Vignette, ohne Stress, ohne Brennergedöns und meist auch ohne Stau.

Wir haben entlang der Straße wunderschöne Orte entdeckt, fernab des Trubels, urig, wild und frei.

Stop 1: Schösswendklamm/Hintersee.

Kurz hinter Mittersill liegt die wilde Schösswendklamm. Eine Wanderung führt hier über sieben Kilometer in zwei Stunden durch die rauschende Klamm zum Hintersee. Wem das zu weit ist, der kann auch eine kleine halbstündige Rundwanderung in der Klamm unternehmen und dann mit dem Auto direkt zum Hintersee fahren. Dort lädt ein glasklarer Bergsee am Talschluss zum Baden und Verweilen ein. Eine Alm und eine Hütte direkt am See sorgen zusätzlich für das leibliche Wohl. Absolut lohnenswert!

Stop 2: Elisabethsee.

Wenige Kilometer vor dem Nordportal des Felbertauerntunnels liegt eine zweiminütige Wanderung vom Rastplatz entfernt der eiskalte und wirklich hübsche Elisabethsee. Da er direkt an der Straße gelegen ist, bietet er sich als perfektes Pausenplatzerl mit Gipfelblick an. Das Wasser ist so kalt, dass man hier sogar im Juli super Eisbaden kann!

 

Stop 3: Bouldergebiet Tal des Wassers

Entlang des Elisabethsees wandern wir noch ca. 5 Minuten in südliche Richtung (also in Richtung des Tunnels) und gelangen an ein richtig, richtig cooles Bouldergebiet. Ähnlich den „Ewigen Jagdgründen“ im Zillertal liegen hier überall verstreut auf der Wiese große und kleinere Boulderblöcke, an denen sich Anfänger und Profis an griffigem Granit im Bouldern ausprobieren können. Nebenan rauscht ein eiskalter Gebirgsbach, wo die Kinder spielen können und man seine geschundenen Boulder-Finger kühlen kann. Wer noch 3 Kilometer weiterfährt, der gelangt an einen Rastplatz mit Kiosk direkt vor dem Felbertauerntunnel. Von dort aus führt eine ca. 20-Minütige Wanderung zum eigentlichen Bouldergebiet „Tal des Wassers“. Wunderschön gelegen und ein perfekter Nachmittags – Boulderspot, der auch im Hochsommer perfekte Bedingungen liefert.

Stop 4: Matreier Tauernhaus

Wer den Felbertauerntunnel hinter sich gelassen hat, findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder. Hoch sind die Berge plötzlich. Wild, schroff und so anders als im Salzburger Land, wo wir in den Tunnel eingefahren sind. Nur wenige Kehren hinter dem Südportal des Tunnels biegen wir ab zum Matreier Tauernhaus. Das Matreier Tauernhaus ist Winters wie Sommers ein Must-Go für alle Wanderer und Bergsteiger. Hier treffen Ausflügler und Spaziergänger auf echte Bergsteiger, die gerade vom nahegelegenen Großvenediger zurückgekehrt sind und ihr wohlverdientes Bier genießen. Das Matreier Tauernhaus ist deswegen ein perfekter Ausgangspunkt für große und kleine Bergtouren und bietet sich auch für eine Übernachtung an.

Stop 5: Gschlösstal

Vom Matreier Tauernhaus führt eine etwa einstündige Wanderung durch das idyllische Gschlösstal. Vorbei an den urigen Almhütten von Aussergschlöss und der berühmten Felsenkapelle. Hier wohnt der Bartgeier, ein wilder Gebirgsbach rauscht durch das Tal, Ziegen und Kühe grasen. Über dem Idyll thront, weiß leuchtend: der Großvenediger. Und wie der Name schon vermuten lässt, lädt im Talschluss, in Innergschlöss, Gasthaus „Venedigerblick“ zu einer Brotzeit mit traumhaftem… Venedigerblick! Absolutes MUST GO! Kinderwagengeeignet und dank der abwechslungsreichen Landschaft auch mit Kindern gut zu begehen. Wer weiter wandern will, der kann sich von Innergschlöss aus aufmachen zum knapp 10 Kilometer langen Gletscherlehrweg, oder gleich hinauf zur Neuen Prager Hütte. PSST: Im Winter lädt hier der Eispark Osttirol dazu ein, seine ersten Versuche im Eisklettern zu wagen.

Stop 6: Lienz.

Eine hübsche Altstadt + italienisches Flair + Dolomitenblick = Lienz. Wir sind völlig verliebt! Italien ums Eck, Kärnten auch. Dazu noch Fahrradstadt mit Fahrradwegen und MTB Routen ohne Ende, Burgen zum Besuchen, Seilbahnen, Sommerrodelbahnen und, und, und. Wir waren völlig überrascht, wie nett es hier ist und wie viel es zu entdecken gibt! Der Drauradweg führt von Lienz bis nach Italien, wo man wunderbar auch mit Kindern radeln kann. TIPP mit Kids: Mmit dem Zug nach Innichen fahren und leicht bergab entlang des Drauradweges zurück nach Lienz fahren. Zudem gibt es in Lienz zwei Seilbahnen, die uns auch im Sommer auf den Berg bringen. Auf dem Zettersfeld gibt es einen Murmeltierweg und ein Familienland zu entdecken, auf dem Hochstein gibt es einen Kinder-Kletterpark mit Streichelzoo und Waldspielplatz, eine Sommerrodelbahn und verschiedene MTB-Trails für Anfänger und Geübte. Im Tal lässt sich noch das Schloss Bruck besuchen, oder einfach ein Kaffee in den unzähligen netten Cafés in der Innenstadt genießen.

Stop 7: Die Seitentäler.

Virgental, Defreggental, Villgratental, Pustertal… alles schon gehört, aber immer vorbeigesaust? Wir auch! Alle Täler liegen direkt an der Felbertauernstraße. Man müsste nur abbiegen um absolute Bergeinsamkeit genießen zu dürfen… Das machen wir auch! Beim nächsten Mal! Man bräuchte nur einfach zwölf Wochen Zeit, um die Gegend rund um die Felbertauernstraße so richtig kennenzulernen!

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